Muttermund tasten

Die zyklusabhängigen Veränderungen des Muttermundes können mit den Fingern ertastet werden. Das regelmäßige Ertasten des Muttermunds kann Aufschluss darüber geben, ob eine Frau gerade fruchtbar oder unfruchtbar ist. So kann der Muttermund hart oder weich sein, geschlossen oder offen oder auch hochliegend oder tiefliegend sein.

Muttermund tasten

Die Beschaffenheit des Muttermunds

Zum Eisprung hin wird der Muttermund immer weicher. Er verlagert seine Position nach hinten und kurz vor dem Eisprung ist der Muttermund dann weich wie ein Ohrläppchen. Außerdem ist der Muttermund an den fruchtbaren Tagen leicht geöffnet. Vor und nach der Menstruation ist der Muttermund hart wie Ohrknorpel. In dieser Zyklusphase ist der Muttermund zudem geschlossen und liegt hoch, sodass er für Frauen oft schwer zu ertasten ist.

Die Methode des „Muttermund Tasten“ muss ebenso erlernt werden wie die Beobachtung der Veränderungen des Zervixschleims zum Eisprung hin und im Verlauf des weiteren Zyklus.

Viele Frauen führen das Muttermund Ertasten zusätzlich zur Temperaturmethode oder zur Anwendung eines Zykluscomputers durch um eine zusätzliche Sicherheit zu erlangen. Die Methode des Muttermund tasten ist auch ein fester Bestandteil der NFP-Methode unter Sensiplan®, welche zu den symptothermalen Methoden zählt.

Die alleinige Ermittlung der fruchtbaren Tage auf Basis der Methode des Muttermund tasten ist allerdings nicht zu empfehlen, da sie zu unsicher ist. Zudem ist zu beachten, dass während der vermuteten fruchtbaren Tage Verhütungsalternativen zum Einsatz kommen müssen. In der fruchtbaren Zyklusphase bietet sich die Benutzung von Barrieremethoden in Kombination mit Spermiziden an.


Anwendung Muttermundbeobachtung

  1. Am besten beginnt man mit dem Muttermund ertasten direkt nach der Menstruation, denn in dieser Zeit lässt sich der Muttermund besonders gut tasten und man bekommt schnell ein Gefühl für die Veränderungen des Muttermundes innerhalb des Zyklus.
  2. Zum Ertasten des Muttermundes nimmt die Frau vorzugsweise eine leicht nach vorne gebeugte Haltung ein. Wichtig für den Erfolg beim Muttermund ertasten ist eine komfortable Basis, daher sollten unterschiedliche Vorgehensweisen getestet werden, wie zum Beispiel in der Hocke, morgens im Bett auf der Seite liegend oder beim Duschen mit einem hochgestellten Bein. Auf saubere frisch gewaschene Finger sollte dabei immer geachtet werden.
  3. Nun geht die Frau mit dem Zeigefinger oder Mittelfinger in die Scheide, als würde sie einen Tampon einführen. Hinten angekommen lässt sich eine Vorwölbung mit einem runden Knubbel bzw. einer runden Delle ertasten – dies ist der Muttermund. Der Muttermund fühlt sich ähnlich wie eine pralle Kirsche an, deren Stiel entfernt wurde. Der kleine Knubbel bzw. die Delle am Muttermund ist die Öffnung der Gebärmutter.
  4. Zu Beginn des Zyklus, während der unfruchtbaren Tage, ist der Muttermund hart, geschlossen und man kann keine Öffnung ertasten. Zum Eisprung hin ist der Muttermund weich und geöffnet – und steht weit oben und hinten – dies ist signifikant für die fruchtbaren Tage um den Eisprung herum. Diese Veränderung vom Muttermund geht im Verlauf des Zyklus wieder zurück. Vor der Menstruation ist der Muttermund wieder geschlossen und hart und kommt dem Finger Tag für Tag wieder entgegen.
  5. Die regelmäßigen Beobachtungen vom Muttermund sind ebenso wie die Veränderung des Zervixschleims während dem Zyklus für die Auswertung zu dokumentieren. Vorzugsweise erfolgt dies in standardisierten Abkürzungen in einem Zyklusblatt.


Sicherheit der Verhütungsmethode „Muttermund tasten“

Die Muttermundbeobachtung ist nur zusammen mit der Temperaturmethode angewendet eine sichere Methode und fällt dann unter die symptothermale Methode.

Für das Erlernen der symptothermalen Methode und deren sichere Anwendung ist die Lektüre des Buches „Natürlich und sicher“ und das Durcharbeiten des dazugehörigen Arbeitsheftes (TRIAS Verlag) dringend zu empfehlen.

Gerade bei Frauen, bei denen sehr wenig oder gar kein Zervixschleim zu beobachten ist, bietet es sich an, den Muttermund anstatt dem Zervixschleim zusätzlich zur Basaltemperatur zu beobachten.

Vorteile
  • Man lernt seinen Körper und seinen Zyklus besser kennen
  • Ohne Hormone
  • Kein Eingriff in den Körper oder Zyklus der Frau
  • Unabhängig vom Frauenarzt
  • Kann auch bei Kinderwunsch angewendet werden
  • Zusammen mit der Basaltemperaturmethode angewendet eine relativ sichere Verhütungsmethode (PI 0,4)
Nachteile
  • Erfordert viel Übung und tägliche Dokumentation
  • Schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten
  • Für viele Frauen sehr ungewohnt
  • Es muss täglich an die Verhütung gedacht werden
  • Hemmt die sexuelle Spontanität, da während der fruchtbaren Phase auf vaginalen Verkehr verzichtet werden muss
Kupferkette
Kupferkette

Die Kupferkette ist die Weiterentwicklung der Kupferspirale. Sie besteht aus Kupferionen, die an einem medizinischen Faden aufgereiht sind. Sie ist daher rahmenlos und drückt nicht auf die Gebärmutter.

Kupferspirale
Kupferspirale

Die Kupferspirale ist ein T-förmiger Stab, der aus Kunststoff besteht. Dieser ist mit Kupfer umwickelt, der für die verhütende Wirkung verantwortlich ist. Die Kupferspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt.

Kupferperlenball
Kupferperlenball

Der Kupferperlenball besteht aus Kupferkugeln, die sich dank Nitinol als runde Form in der Gebärmutter entfalten. Eine verhütende Wirkung ist ebenfalls durch das Kupfer gegeben.

Zykluscomputer
Zykluscomputer

Für die symptothermale Methode oder für die Temperaturmethode nutzen viele Frauen einen Zykluscomputer. Dieser stellt alle Werte übersichtlich in einer Zykluskurve dar.

Symptothermale Methode
Symptothermale Methode

Bei der symtothermalen Methode beobachtet man Fruchtbarkeitsmerkmale, wie den LH-Wert, den Stand des Muttermundes oder den Zervixschleim.

Temperaturmethode
Temperaturmethode

Bei der Temperaturmethode misst die Frau täglich ihre Körpertemperatur. Anhand der veränderten Basaltemperatur kann feststellt werden, wann die Frau fruchtbar ist.

Billingsmethode
Billingsmethode

Bei der Billingsmethode beobachten Frauen täglich die Veränderung ihres Zervixschleims. Anhand von Menge und Konsistenz lassen sich die fruchtbaren Tage ermitteln.

Kalender Methode
Kalendermethode

Bei der Kalendermethode auch bekannt als Knaus-Ogino-Methode wird der Eisprung anhand einer Formel errechnet und so die fruchtbare Phase bestimmt.

Coitus Interruptus
Coitus Interruptus

Der Coitus Interruptus, oder die Rauszieh-Methode, ist die unsicherste Verhütung Verhütungsmethode. Hierbei wird der Penis vor dem Samenerguss herausgezogen.