Die Temperaturmethode

temperaturmethode

Die Temperaturmethode (oder Basaltemperaturmethode) kann entweder zur Verhütung oder für den Kinderwunsch eingesetzt werden, da sie eine Eingrenzung der fruchtbaren Tage im Zyklus der Frau ermöglicht. Sie zählt zu den natürlichen Verhütungsmethoden und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da sie ohne Hormone auskommt und somit auch keinerlei Nebenwirkungen verursacht. Die Basaltemperatur ist die morgendliche Körpertemperatur, die sofort nach dem Aufwachen (ohne vorangegangene körperliche Betätigung) rektal, vaginal oder oral gemessen wird, jedoch immer an der gleichen Stelle.


Während dem weiblichen Zyklus verändert sich die Körpertemperatur der Frau, denn nach dem Eisprung gibt der im Eibläschen befindliche Gelbkörper das Hormon Progesteron ins Blut ab. Progesteron wirkt unter anderem auf das Temperaturzentrum im Gehirn, so dass die Körpertemperatur um einige Zehntelgrade ansteigt. Festgestellt werden kann dieser Temperaturanstieg, indem die Frau regelmäßig morgens direkt nach dem Aufwachen, noch im Liegen und vor jeglicher Aktivität ihre Basaltemperatur misst. Für diese Messungen wird ein sensibles NFP-Thermometer* benötigt, welches über eine gespreizte Skala verfügt oder als Digitalthermometer zwei Nachkommastellen anzeigt.


Verhüten mit der Temperaturmethode

Verhüten mit der TemperaturmethodeDie gemessenen Temperaturwerte werden in einem Zyklusblatt eingetragen und mit einer Linie verbunden aus welcher sich dann die sogenannte Zykluskurve ergibt. Anhand der Zykluskurve lassen sich zwei unterschiedliche Temperaturniveaus ablesen, nämlich eine Temperaturtieflage vor der Menstruation bis zum Eisprung und eine Temperaturhochlage nach dem Eisprung. Erst zur nächsten Menstruation fällt das Temperaturniveau wieder ab.

Mit Hilfe von bestimmten Auswertungsregeln können nun die unfruchtbaren Tage und die fruchtbaren Tage im Zyklus durch die Temperaturmethode bestimmt werden:

Der Beginn der unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung wird durch mindestens drei aufeinanderfolgende Tage erhöhter Basaltemperatur bestimmt, wobei der letzte Messwert mindestens 0.2 °C über dem höchsten Punkt der vorausgehenden sechs Temperaturwerte liegen muss. Die größte Herausforderung bei der Anwendung der Temperaturmethode ist es, das Ende der unfruchtbaren Tage am Zyklusanfang zu bestimmen. Der letzte unfruchtbare Tag liegt acht Tage vor der ersten höheren Temperaturmessung in den vergangenen zwölf Zyklen. Bei strenger Auslegung der Temperaturmethode wird die gesamte erste Zyklushälfte als unsicher betrachtet, um auch einen ungewöhnlich frühen Eisprung zu berücksichtigen.

Sicherheit

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) stuft die Sicherheit der Temperaturmethode mit einem Pearl-Index von 3 ein. Die strenge Form der Temperaturmethode betrachtet die gesamte erste Zyklushälfte bis nach dem Eisprung als unsicher und erreicht so einen Pearl-Index von 0,8.

In Punkto Sicherheit wird die Temperaturmethode zur Verhütung unter den natürlichen Verhütungsmethoden nur noch von der symptothermalen Methode (NFP-Methode Sensiplan) übertroffen, denn sie verfügt über einen Pearl-Index von 0,3.

Vorteile
  • Die Temperaturmethoden ist sehr preiswert, da lediglich ein Thermometer benötigt wird
  • Vergleichsweise hohe Sicherheit
  • Keine NebenwirkungenOhne Hormone
  • Der natürliche Zyklus bleibt erhalten und wird nicht beeinflusstkann jederzeit abgesetzt oder begonnen werden
  • 20Diese Form der Verhütung ist unabhängig von einem Frauenarzt
Nachteile
  • Die Temperaturmethode erfordert Disziplinan den fruchtbaren Tagen braucht man eine Verhütungsalternative oder lebt enthaltsam
  • Eine richtige Interpretation der Temperaturwerte muss erlernt werden
  • Schwer anwendbar bei einem regen Lebensstil oder Schichtarbeit (Einflüsse durch Alkohol, Schlafmangel etc.)
  • Bei Erkältungen oder Medikamenteneinnahme, können die Ergebnisse schnell verfälscht werden
Kupferkette
Kupferkette

Die Kupferkette ist die Weiterentwicklung der Kupferspirale. Sie besteht aus Kupferionen, die an einem medizinischen Faden aufgereiht sind. Sie ist daher rahmenlos und drückt nicht auf die Gebärmutter.

Kupferspirale
Kupferspirale

Die Kupferspirale ist ein T-förmiger Stab, der aus Kunststoff besteht. Dieser ist mit Kupfer umwickelt, der für die verhütende Wirkung verantwortlich ist. Die Kupferspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt.

Kupferperlenball
Kupferperlenball

Der Kupferperlenball besteht aus Kupferkugeln, die sich dank Nitinol als runde Form in der Gebärmutter entfalten. Eine verhütende Wirkung ist ebenfalls durch das Kupfer gegeben.

Zykluscomputer
Zykluscomputer

Für die symptothermale Methode oder für die Temperaturmethode nutzen viele Frauen einen Zykluscomputer. Dieser stellt alle Werte übersichtlich in einer Zykluskurve dar.

Symptothermale Methode
Symptothermale Methode

Bei der symtothermalen Methode beobachtet man Fruchtbarkeitsmerkmale, wie den LH-Wert, den Stand des Muttermundes oder den Zervixschleim.

Billingsmethode
Billingsmethode

Bei der Billingsmethode beobachten Frauen täglich die Veränderung ihres Zervixschleims. Anhand von Menge und Konsistenz lassen sich die fruchtbaren Tage ermitteln.

Temperaturmethode
Kalendermethode

Bei der Kalendermethode auch bekannt als Knaus-Ogino-Methode wird der Eisprung anhand einer Formel errechnet und so die fruchtbare Phase bestimmt.

Coitus Interruptus
Coitus Interruptus

Der Coitus Interruptus, oder die Rauszieh-Methode, ist die unsicherste Verhütung Verhütungsmethode. Hierbei wird der Penis vor dem Samenerguss herausgezogen.

Muttermund tasten
Muttermund tasten

Der Muttermund verändert zum Eisprung hin seinen Stand. Die Ertastung des Standes und der Form wird auch als Verhütung ohne Hormone genutzt.