Symptothermal Computer

Ein symptothermaler Zykluscomputer ist in der Lage, bei der Berechnung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage, zwei Fruchtbarkeitsmerkmale zu berücksichtigen – die Basis bildet dabei die Körpertemperatur (z.B. Körpertemperatur & Zervixschleim, Körpertemperatur & LH-Wert oder Körpertemperatur & Muttermund).

Das Einbeziehen von einem weiteren Fruchtbarkeitsmerkmal kann maßgeblich die Verhütungssicherheit erhöhen, da die Auswertung der fruchtbaren Tage durch den Symptothermal-Computer in doppelter Kontrolle geschieht. Somit erreicht der symptothermale Zykluscomputer einen Pearl-Index von 1-3.


Anwendung Symptothermal-Computer

  • Am Tag, an welchem die Menstruation einsetzt, signalisiert die Anwenderin dem Zykluscomputer den Zyklusstart durch einen Tastendruck.
  • Der Zykluscomputer bzw. Verhütungscomputer verzeichnet nun, dass ein neuer Zyklus begonnen hat. Ab dem folgenden Morgen misst man unmittelbar nach dem Aufwachen und noch im Bett liegend die Körpertemperatur (Basaltemperatur), mit dem am Zykluscomputer vorhandenen Temperaturfühler.
  • Der Zykluscomputer speichert diesen Temperaturwert und berechnet auf Basis eines hinterlegten Algorithmus, ob die Frau am heutigen Tag fruchtbar oder unfruchtbar ist und zeigt dieses Ergebnis im Display an. Bei der neueren Generation der symptothermalen Computer wird zusätzlich eine Zykluskurve aufgezeigt.
  • An den vom Zykluscomputer angezeigten fruchtbaren Tagen sollte das Paar auf zusätzliche Verhütungsmittel wie Kondom, Diaphragma oder Lea Contraceptivum in Kombination mit Spermiziden zurückgreifen. An den berechneten unfruchtbaren Tagen kann auf zusätzliche Verhütungsmittel verzichtet werden.
  • Lässt man an einem oder mehreren Tagen die Messungen ausfallen, so zählt der Verhütungscomputer weiter, zeigt jedoch zusätzliche fruchtbare Tage an, da er aufgrund von weniger Informationen die fruchtbare Phase zur Sicherheit ausdehnen muss.
  • Wichtig ist auch, dass die Anwenderin nur an normalen Morgenden misst (also nicht nach übermäßigem Alkoholgenuss, nach der Einnahme temperaturverändernder Medikamente, nach einer Nacht mit ungewöhnlich wenig Schlaf oder bei einem Infekt). In solchen Fällen sollte lieber ein „unnormaler“ Messwert ausgelassen werden, als das Gerät mit ungenauen Daten füttern. Bei der neuen Generation des symptothermalen Zykluscomputers, gibt es jedoch auch die Möglichkeit verfälschte Messungen auszuklammern.


Symptothermale Eingaben

So wird aus dem Temperaturcomputer ein symptothermaler Zykluscomputer:

  • Beobachtung und Eingabe der zyklusphasenabhängigen Veränderungen des Zervixschleims nach der Billingsmethode oder der Zwei-Tage-Methode
  • Eingabe der Muttermund Beobachtung und Tastung
  • Oder Eingabe der Ergebnisse von LH-Tests bzw. Ovulationstests (in der vom Gerät angezeigten hochfruchtbaren Phase).
Vorteile
  • Keine Nebenwirkungen
  • Vergleichbar hohe Sicherheit
  • Ohne Hormone
  • Unabhängig vom Frauenarzt
  • Kann bei Kinderwunsch auch zum Erreichen einer schnellen Schwangerschaft angewendet werden
  • Gegenüber der manuellen symptothermalen Methode gibt es eine kürzere Messdauer
  • Computergestützte Kontrolle des Messvorgangs
  • Speicherung und Abrufbarkeit der zurückliegenden gemessenen Temperaturwerte und die automatisierte Anzeige des aktuellen Fruchtbarkeitsstatus
  • Man kann sofort mit dem Einsatz eines Computers zur Verhütung beginnen ohne Fachkenntnisse zu besitzen
  • Kein komplexes Regelwerk


Nachteile
  • Eignet sich nicht, wenn im Schichtdienst gearbeitet wird, man sehr unregelmäßig schläft, bei Zyklusschwankungen höher als 5 Tage, bei der Einnahme von Hormonen oder anderen Medikamenten, die Einfluss auf die Temperatur haben könnten, bei sehr jungen Anwenderinnen
  • Man muss regelmäßig an die Verhütung denken und diszipliniert sein
  • Sexuelle Spontanität geht während der fruchtbaren Tage verloren

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